Augsburg - Stadt der Renaissance
Augsburg verdankt sein historisches Stadtbild dem „Goldenen Zeitalter“, der Renaissance.
Auch heute noch kann man die herausragende politische Bedeutung und Finanzkraft der ehemaligen Reichsstadt an seinen prächtigen Bauwerken ablesen. Der Reichtum einflussreicher Handelsfamilien, wie z.B. Fugger und Welser, machte Augsburg zum Machtzentrum Europas.
Die Oberschicht der Augsburger Bürgerschaft war das Patriziat, dessen „…ständische Exklusivität sich aufgrund von Geburt, gesicherter Vermögensverhältnisse,…, genau umrissener gesellschaftlicher Vorrechte und Statussymbole auszeichnet…“ (1)
Ein Beispiel dafür war die Ausrichtung eines patrizischen Tanzfestes, welches auch „Geschlechtertanz“ genannt wurde. Es war ein wichtiges gesellschaftliches Ereignis, das z.B. zu Ehren Kaiser Maximilians während der Reichstage stattfand. Die Patrizier liebten es sich bei diesem Anlass in historischen und zeitgenössischen Gewändern zu präsentieren.
Der Verein „Augsburger Geschlechtertanz e.V. – Die Patrizier laden zum Tanz“ hat sich v.a. dem kulturellen Erbe des Renaissancetanzes verschrieben. Seine Mitglieder widmen sich der Darstellung historisch überlieferter Choreografien, der Kostümgeschichte und anderen Aspekten des historischen Erbes Augsburgs.
Jeder Tanzfreudige, der dem Gefühl und der Ästhetik dieses spannenden Zeitalters nachspüren und vermitteln möchte, ist bei uns herzlich willkommen!
Unser Renaissancetanz-Ensemble besteht aus über 12 Patrizierpaaren, die Sie zu geeigneten Anlässen gerne buchen können.
Der Augsburger Geschlechtertanz e.V. engagierte sich in den Jahren 2015 bis 2017 für die Restaurierung des Gemäldes „Das Gartenfest“ (1522) des Augsburger Malers Narziß Renner
Dieses Spendenprojekt kam im Jahr 2018 zu seinem Abschluss.
Im selben Jahr fokussierten wir unser Engagement zu Gunsten der Kunstsammlungen und Museen Augsburg auf das Supraportengemälde „Der Augsburger Geschlechtertanz im Jahre 1480“. Dieses Gemälde gehört zu einem thematischen Bilderzyklus mit Szenen der Augsburger Stadtgeschichte, welches der Maler Joseph Christ für die Raumflucht der zweiten Etage im Schaezlerpalais um 1770 erschuf.
Wir danken allen Förderern und Kunstliebhabern !
Text: Kirsten Bokelmann
(1) Katharina Sieh-Burens: Oligarchie, Konfession und Politik im 16. Jahrhundert, Verlag Ernst Vögel – München 82, 1986